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Dafür und nicht dagegen

SvH – 2022-01 – Dafür und nicht dagegen – Cover

DAFÜR und nicht dagegen

«Oh nein, das geht gar nicht.» Zum Beispiel im superkurzen Minirock und Netzstrumpfhosen in den Gottesdienst oder tätowiert bis zum Hals, einem T-Shirt, das die männliche Brustbehaarung zeigt, mit schweren Ketten an den Hosen. Und elegant umschifft man die Person nach dem Gottesdienst. Oder noch schlimmer, das gegen etwas sein wird mit einer Drohung verbunden «Wenn du das nicht änderst, dann kannst du diesen Dienst in der Gemeinde nicht mehr machen.» Oder, «dann kannst du nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen.» Christen sind gegen Menschen, die nicht in ihre Vorstellungswelt passen. Leiterschaft in Kirchen und Gemeinden setzen strenge Regeln, die Menschen ausgrenzen.

Ich finde es schwierig, wenn alle so sein müssen, wie es die Masse vorschreibt. Hatte Jesus nur angepasste Menschen um sich? Sicher nicht. Mich fasziniert sein Umgang mit Menschen, die anders waren, vielleicht vom Rande der Gesellschaft oder sogar vorherrschende traditionelle Regeln brachen. Eines haben sie alle gemeinsam: sie suchten etwas und trafen auf Jesus, den menschgewordenen Sohn Gottes, der ihnen voller Barmherzigkeit begegnete.

Besonders gefällt mir, wie Jesus mit einer fremden Frau aus Syrophönizien, die keine Jüdin war, umging. Er stösst sie nicht von sich oder schickt sie weg. Er spricht mit ihr, hört ihr zu und geht auf ihre Argumente ein. Dann kommt Jesus ihrer Bitte nach und ihre Tochter wird befreit von dem bösen Geist. Jesus im Hebräischen heisst Jehoschua und bedeutet, der Herr rettet.

Ist es nicht das, wofür Christsein steht? Befreiung durch den Herrn, Jesus Christus von allem was Menschen gefangen hält und ihre zerbrochenen Herzen zu heilen! Jesus kam, um zu retten, und zwar jeden, der ihn suchte. Er rettet jeden von Sünde und Schuld, hinein in ein befreites Leben mit ihm bis in alle Ewigkeit.

Christen und ihr Image

In der Gesellschaft vermitteln wir Christen oft das Bild von erhobenem Zeigefinger und «das ist nicht erlaubt». Das Christsein besteht aus Verboten, Drohungen und stetem Druck, so zu sein, wie es sich gebührt. Bestenfalls gehört noch soziales Engagement zu der Vorstellung über Christen. 

Ist das wirklich der Charakter eines Nachfolgers Christi? Wollen wir tatsächlich auf diese Art allen Menschen die Liebe Jesu zeigen und die Gesellschaft mit echten Werten prägen? 

Mich hatte es entschieden abgeschreckt, als mich eine Freundin überzeugen wollte, ich müsse in Zukunft an Jesus glauben und das Werkzeug Gottes sein. Sie schenkte mir ein Büchlein und ich war schockiert über den neuen Lebensstil voller Verbote, der dann angezeigt wäre. Das war es nicht, nachdem ich auf der Suche war. Aber dann, drei Jahre später umhüllte mich die unfassbare Liebe Jesu in einem Gottesdienst in Brüssel und diese besondere Liebe liess mich seither nicht mehr los – es war wohl nicht einfach nur ein «Zufall», dass ich dort hinkam. Diese Liebe rettete mich und befreite mich von vielen Verletzungen und einer Gefangenschaft, die mir nicht wirklich bewusst war, die mich aber ferngehalten hatte, mein volles Potenzial auszuleben.

FÜR den anderen sein, nicht dagegen

Wir Christen können FÜR den anderen sein, der genauso geliebt ist von Gott, dem Vater und Jesus Christus. Wir können FÜR den anderen eintreten und ihm zeigen, wie die Fülle des Lebens mit Jesus Christus als Herrn ausschaut. Nicht Verbote, sondern Verheissungen sichtbar werden lassen. Die Befreiung des Neuen Bundes, in dem wir durch das vollendete Werk von Jesus Christus am Kreuz leben, aufzeigen, wo es keinen Fluch mehr gibt, sondern überfliessenden Segen. Als Christen können wir FÜR Menschen sein und nicht gegen sie. Und das meine ich jenseits von sozialem Engagement. Unsere Worte, sie dürfen nicht verletzen oder andere ausgrenzen. Die Worte eines von Jesus erfüllten Menschen sind voll Güte, stets aufbauend, selbst wenn eine Korrektur erforderlich ist. 

Vor allem aber, werden echte Christen sichtbar und Jesus in ihnen, wenn sie im friedlichen Miteinander leben und Einheit sichtbar wird, auch wenn unterschiedliche Ansichten vorherrschen. Wir stehen nicht alle an einem Ort mit der hundertprozentig identischen Perspektive. Und nicht jeder hat zur gleichen Zeit die gleiche Erkenntnis über eine Wahrheit in der Bibel. Aber wir können den Herrn um Hilfe bitten, denn er will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden.


Christsein ist FÜR Menschen sein!

Egal welches Leben jemand geführt hat, Jesus wäscht jeden rein, der zu ihm kommt. Der Schmutz jeder Verfehlung ist abgewaschen und jeder ist geheiligt und gerecht geworden im Namen von Jesus Christus. So sind wir eins miteinander als Christen. Keiner ist besser als der andere. Jeder ist das geliebte Kind Gottes – auch der Mensch, über den man sich vielleicht gerade ärgert. Und dann hilft der Geist Gottes und erinnert uns wieder daran, dass der andere ebenfalls reingewaschen und geliebt ist, wie man selbst. Das ist pure Wellnesskur für die empörte Seele. Erholt und befreit sieht man die Wahrheit wieder und echte Gottesliebe kann sich ausbreiten. 

Ich wünsche uns allen diese wohltuende Wellnesszeit, aus der wir wieder völlig frei von Alltagsschmutz das Miteinander geniessen. Dieses Eins sein mit Jesus und anderen und bin dankbar für jeden, der mit mir eins ist, so wie Jesus es gebetet hat. Gottes Liebe wird darin sichtbar und die Welt erkennt Jesus, den geliebten Sohn Gottes. 

In Liebe mit dir verbunden

Susanne

Bibelverse: Markus 7,25-29; Jesaja 61,1-2; Matthäus 1,21; Johannes 17,23; 1.Timotheus 2,4; 1.Korinther 6,11

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